Sei es der eigene Hausarzt oder Studenten aus höheren Semestern... Sobald derjenige hört, dass ich im vierten vorklinischen Semesterbin, gucken sie mich voller Mitleid an und sagen: Ui, dann steht dir ja bald das Physikumbevor.
Na ja, um es mal klarzustellen: Das Physikum ist das Grauen jedes Medizinstudenten. Mit einer Durchfallquote von durchschnittlich 25 % mag es wohl kein Zuckerschlecken werden.
Ich finde es, und das ist ausschließlich meine Meinung dazu, sinnlos, sich den Stoff der letzten zwei Jahre nochmal in knapp ein, maximal zwei, Monaten „reinzuprügeln“.
Außerdem mal ganz ehrlich, wie oft hat ein Medizinstudent schon einmal eine Frage richtig gekreuzt, nur weil er irgendwie schon einmal eine ähnliche Frage gekreuzt hatte.
Ich bin eigentlich ein Befürworter von MC-Klausuren, aber mich hat es schon gewundert, wie gut man mit einigen Ratetechniken sogar auf die richtige Antwort kommen kann.
Worauf ich hinaus will, dass das Bestehen im schriftlichen Physikum nicht ausschließlich vom Wissensstand des Prüflings abhängig ist. Vielleicht kann derjenige einfach nur gut raten oder hatte einfach mal Glück. Andersrum kenne ich auch einige, die sehr viel wissen und trotzdem nicht auf Anhieb bestanden haben.
Universitäten wie Hannover oder Witten-Herdecke haben es schon eingeführt und das Thema Reformen bzw. Modellstudiengänge wird immer wieder aufgegriffen.
Tatsache ist: Das Medizinstudium in Deutschland ist wahrscheinlich nicht in allen Aspekten schlecht, aber wir sind weit weg vom „Perfekten Konzept“ und Luft nach oben gibt's eh immer.
In diesem Sinne wünsche ich alle meinen Lesern einen schönen Sommer. Ich schließe mich dann mal in mein Kämmerchen ein und fange an zu lernen :)
Artikelbild (Außenseite): FaceMePLS, flickr / CC by
Artikel letztmalig aktualisiert am 04.07.2015.